Ratgeber Gebrauchtwagenkauf

Gerade beim Gebrauchtwagenkauf von Privatpersonen gibt es ein paar wichtige Punkte, die du beim Besichtigungstermin beachten solltest:

• Sieh dir das Auto unbedingt vor Ort an. Verlass dich nicht blind auf Telefonversprechen.
• Nimm jemanden mit zum Besichtigungstermin. Vielleicht kennst du ja einen Mechaniker oder hast einen Auto-Experten im Freundeskreis oder in der Familie. Dieser kann helfen, Fehler am Fahrzeug zu erkennen und kann bei der Preisverhandlung helfen.
• Schau dir das Fahrzeug in Ruhe, möglichst bei gutem und trockenem Wetter und auf jeden Fall bei Tageslicht an. Ist das Fahrzeug ungewaschen, kannst du Kratzer, Dellen und Rost leicht übersehen.
• Nicht vergessen: Führerschein für eine Probefahrt sowie Taschenlampe und Handy für Fotos einpacken! Dokumentiere, nach Absprache mit dem Verkäufer, den Zustand des Autos.
• Beim ersten Date mit deinem zukünftigen Auto heißt es auf jeden Fall, die Ruhe zu bewahren: Nimm kein Geld mit! Schlafe eine Nacht über die Entscheidung und nimm dir ausreichend Zeit, das Angebot zu prüfen.

Laut Polizeiangaben ist an jedem dritten Gebrauchtwagen in Deutschland am Tacho geschraubt worden. Das bedeutet, dass Käufer durchschnittlich 3.000 Euro mehr zahlen, als sie eigentlich müssten. Daher achte auf die folgenden Punkte: 

Checke den Gesamteindruck des Autos. Passt der Kilometerstand zur Abnutzung?

• Schau dir die Sitze, das Lenkrad und die Pedale genau an.
• Achte auf Hinweise wie Ölwechsel-Aufkleber, die einen anderen Kilometerstand verraten.

Zögere nicht, die Vorbesitzer anzurufen, um den letzten Kilometerstand zu checken. Ein Besuch im Autohaus kann oft Licht ins Dunkel der Fahrzeughistorie bringen.

Ein scheckheftgepflegtes Auto ist wirklich Gold wert! So kannst du anhand der Historie der Kilometerstände, die bei den Inspektionen eingetragen wurden, nachvollziehen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Und denke immer daran, den Kilometerstand im Kaufvertrag festzuhalten – Sicher ist sicher, falls dir später etwas auffällt. Stay smart, stay safe!

Folgende Tipps können dir helfen, versteckte Schäden, die eventuell durch einen Unfall entstanden sein könnten, rechtzeitig zu erkennen.

• Spaltmaße checken: Achte auf gleichmäßige Abstände bei Türen, Kotflügeln, Motorhaube, Heckklappe sowie rund um die Scheinwerfer. Dafür kannst du einen flachen Gegenstand benutzen, z.B. eine Parkscheibe aus Papier.
• Lack unter die Lupe nehmen: Sollte es Farbunterschiede, Lackspritzer an Dichtungen oder matte Stellen geben, sprich den Verkäufer an und erfrage den Grund.
• Lacknebel erkennen: Schau genau hin – Lacknebel an angrenzenden Bau- und Kunststoffteilen können auf versteckte Mängel hinweisen, die möglicherweise durch unprofessionelle Reparaturen oder unzureichende Pflege des Fahrzeugs entstanden sind.
• Karosserie prüfen: Um Dellen oder Verformungen zu entdecken, hilft eine weitere, einfache Methode: Nimm ein dickes, schwarz-weiß gestreiftes Blatt Papier und halte das Blatt so, dass das Licht darauf fällt. Die Streifen helfen dir, Unregelmäßigkeiten im Lack und der Oberfläche des Autos leichter zu erkennen. Wenn du das Blatt entlang der Karosserie bewegst, wirst du sofort sehen, ob dort Unebenheiten sind, weil sich die Streifen verzerren oder anders aussehen.
• Als Händler, aber auch als Privatperson, gilt eine Offenbarungspflicht beim Gebrauchtwagenverkauf. Seit 2022 muss der Fahrzeugzustand schriftlich festgehalten werden – für deine Sicherheit als Käufer!

Bevor du aufs Gas trittst, solltest du einen genauen Blick auf die Fahrzeugdokumente werfen! 

Prüfbelege, Wartungsrechnungen und Scheck- bzw. Serviceheft: Fordere alle Unterlagen an und prüfe sie auf Herz und Nieren. Hier siehst du, ob das Fahrzeug liebevoll gepflegt oder eher stiefmütterlich behandelt wurde.

Mit Prüfbelegen und Co. kannst du sogar die Laufleistung in Kilometern checken! Wenn das Original-Scheckheft fehlt und der Verkäufer schweigt, ist das ein No-Go. Setz dich durch oder verhandle den Preis herunter!

Zulassungsbescheinigungen: Stell sicher, dass alle Papiere an Bord sind. Achte darauf, dass Fahrzeugeigentümer und Verkäufer identisch sind, wenn du das Fahrzeug von einer Privatperson kaufst.

Check die Anzahl der Vorbesitzer im Fahrzeugbrief. Gibt es viele, oder hatte der Vorbesitzer das Auto nur sehr kurz – unbedingt konkret nachfragen.

Vergleiche die Fahrgestellnummer mit den Papieren. Wenn da etwas komisch aussieht, lass lieber die Finger davon!

Beim Gebrauchtwagenkauf ist besonders die Probefahrt ein wichtiges Entscheidungskriterium, um letzte Klarheit über den Zustand des Fahrzeugs zu erhalten.

Vor der Fahrt solltest du alle wichtigen Punkte mit dem Verkäufer abklären. Ist das Auto bereits zugelassen und versichert? Wie lange darfst du mit ihm unterwegs sein? Mach vorab Fotos vom Zustand des Autos. Nimm am besten den Besitzer mit auf die Probefahrt, um direkt mehr über das Fahrzeug zu erfahren.

Papierkram regeln: Unterschreibe nichts blind! Falls es eine Probefahrtvereinbarung gibt, lies sie genau durch und lass dich nicht unter Druck setzen. Sätze wie "Sie müssen sich schnell entscheiden" deuten darauf hin, dass etwas nicht stimmt.

Folgende Fragen solltest du bei der Probefahrt für dich beantworten:

Beinfreiheit und Stauraum: Sitzt du im Auto wie ein König oder wie eine Sardine in der Dose? Teste die Sitze vorne und hinten. Sind Isofix-Halterungen für Kindersitze an Bord? Schau dir den Stauraum an und probiere aus, wie gut du den Kofferraum beladen kannst. Passt alles für deinen nächsten Roadtrip rein? 

Fahrverhalten prüfen: Ab auf die Autobahn, die Landstraße und durch die Stadt! Wie fährt und bremst der Wagen? Schaltet das Getriebe sauber? Knackt es bei der Lenkung? Funktionieren die Klimaanlage und Heizung? Vibriert das Lenkrad? Bleibt der Wagen in der Spur?

Wohlfühlfaktor: Wie fühlst du dich? Sitzt du bequem, hast du eine gute Sicht? Kommst du an alle Schalter und Bedienelemente leicht heran? Passt die Fahrzeug- und Einstiegshöhe? Gibt es etwas, dass dir besonders wichtig ist: Lieblingsfarbe, Sitzbezüge, Soundsystem?

Du hast deinen nächsten Gebrauchtwagen gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Doch bevor du dich in deinen neuen fahrbaren Untersatz schwingen kannst, kommt das Wichtigste: der Kaufvertrag. Ohne Papierkram geht es bei einer so wichtigen Anschaffung leider nicht. Darauf solltest du bei der Übergabe achten:

• Lass dich nicht unter Druck setzen und vertraue deinem Instinkt.  Auch beim Kaufvertrag gilt: Wenn der Verkäufer mit "Sie müssen sich schnell entscheiden" drängt, sei wachsam und nimm im Zweifel lieber Abstand von einem Kauf.
• Alles schriftlich! Kilometerlaufleistung, Garantien, Unfallfreiheit, Zusatzausstattung und Co. – was nicht im Vertrag steht, gibt’s nicht.
• FIN checken! Die Fahrzeugidentifikationsnummer, kurz FIN, steht im Fahrzeugschein und -brief und oft mehrfach am Auto: z.B. an der B-Säule oder im Motorraum. Gerade bei Privatkäufen solltest du sicherstellen, dass das Fahrzeug auch wirklich das ist, was dir angeboten wurde.
• Erst die Papiere, dann die Bezahlung! Nur wenn dir alle Originalpapiere, Schlüssel und Co. vorliegen, solltest du mit dem Kauf fortfahren.
• HU-/AU-Bescheinigung aushändigen lassen! Du brauchst sie für die Ummeldung des Fahrzeugs.

Autohändler sind im Gegensatz zu Privatpersonen gesetzlich dazu verpflichtet, Gewährleistung für das verkaufte Fahrzeug zu bieten. Das bedeutet, sie müssen garantieren, dass dein neues Gefährt mindestens zwei Jahre einwandfrei funktioniert. Bei Gebrauchtwagen kann die Gewährleistung auf ein Jahr verkürzt, aber nie komplett ausgeschlossen werden.

Sicherheit bei Mängeln: Tritt innerhalb dieser Zeit irgendein Mangel auf, kannst du vom Kaufvertrag zurücktreten. Ein schönes Extra für deine Seelenruhe! 

Beim Händler findest du außerdem häufig junge Gebrauchte, z.B. Tageszulassungen oder Vorführwagen, in sehr gutem und geprüften Zustand. Ist doch einfach ein schönes Gefühl, wenn dein neues Auto ein zuverlässiger Alltagsbegleiter ist oder?

Wusstest du eigentlich, dass du auch Gebrauchtwagen finanzieren kannst? Bei JuhuAuto kannst du deine Möglichkeiten gleich online bei der Autosuche mitchecken.

Und wenn dein eigentlicher Name Safety First ist, schau dir neben der Finanzierung auch geeignete Zusatzversicherungen an. So bietet beispielsweise eine Reparaturkostenversicherung umfassenden Schutz bei Reparaturkosten und Pannen oder eine GAP-Versicherung eine günstige Möglichkeit, dich für den Fall eines Diebstahls oder Totalschadens abzusichern. Beide Versicherungen gibt es übrigens auch bei unseren JuhuAuto-Händlern.